Ich habe neulich in einem Anflug von Langeweile mein Samsung Galaxy S2 auf die (damals noch nicht öffentlich gemachte) Android-Version 4.0 gebracht, nicht zuletzt auch deshalb, weil ich meine Neugier einfach nicht mehr im Zaum halten konnte, was all die versprochenen Schmankerln dieser neuen Version betraf. In Anbetracht der Tatsache, das es sich dabei „nur“ um eine Vorabversion, also Beta, handelte, lief die ganze Geschichte recht stabil und war durchaus alltagstauglich. Allerdings, wie immer wenn man die Software vom Hersteller benutzt, muss man sich mit diversen „Goodies“ abfinden, welche der Erzeuger der Software, ganz im Gegenteil zu mir, ganz ganz ganz toll findet. Aus meiner Sicht verbraucht einiges davon nur unnütz Speicher und damit kostbaren Batteriestrom, von dem das Galaxy 2 bekanntermaßen nur eine endliche Menge speichern kann. Zumindest bei mir reicht diese Menge so gerade aus, um über den Tag zu kommen. Zur Ehrenrettung des Geräts muss man aber sagen, das ich es auch wirklich exzessiv benutze ;).
Dieser Tage bekam ich dann eine Empfehlung von einem Freund, der auf seinem S2 ein sogenanntes Custom-Rom benutzt, namentlich das Lite’ning Rom in der Version 2.7. Diese Custom-Roms sind in der Regel optimierte Versionen der vom Hersteller gelieferten Firmwares, die teilweise weit über das hinausgehen, was der Hersteller selbst liefert. Die Bandbreite erstreckt sich dabei von kosmetischen Änderungen bis hin zu bis an die Leistungsgrenze übertakteten Prozessoren, hochoptimiertem Speichermanagement, schnelleren Filesystemen und vieles mehr.
Normalerweise bin ich kein Freund dieser Custom-Roms, da diese aus einer für mich nicht nachprüfbaren Quelle kommen und somit auch ein gewisses Risiko mitbringen, was die Zuverlässigkeit und nicht zuletzt auch Sicherheit meines Handys betrifft. Allerdings beschäftige ich mich schon geraume Zeit mit diesem Thema und habe auf meinem Andriod Tablet auch schon einige dieser Custom-Roms ausprobiert und durchweg gute Erfahrungen damit gemacht. Mein Interesse gilt dabei auch weniger der Geschwindigkeitsoptimierung durch Übertaktung des Prozessors, sondern eher der Optimierung der Batterielaufzeiten, was in letzter Instanz natürlich auch einen gewissen Geschwindigkeitsvorteil durch das Weglassen von unnützem Balast, sogenannter Bloatware, führt.
Ausserdem entwickelt man mit der Zeit ein gewisses Gespür, welcher Quelle man trauen kann und von welcher man besser die Finger lässt, das Risiko lässt sich so auf ein kalkulierbares Maß reduzieren. Natürlich bleibt immer ein gewisses Restrisiko: Einerseits im Bereich der Sicherheit, denn theoretisch können die Programmiere ja ein fieses Hintertürchen einbauen, andererseits kann man durch Unachtsamkeit sein Handy auch mal ganz schnell zum Briefbeschwerer machen, was mir leider auch schon einmal passiert ist. Ein klassischer Fall von Selbstüberschätzung, oder auch „Lernen durch Schmerz“ genannt. Seit dem mache ich solche Experimente nur noch, wenn ich es auch wirklich zu 100% verstanden habe, was ich da gerade vorhabe ;).
Lange Rede, kurzer Sinn – ich hab´s getan… Und was soll ich sagen, ich bin recht angetan von Lite’ning.
Mein Handy fühlt sich quasi an, als wenn ich ein Neues gekauft hätte, geht ab wie Schmitzen’s Katze, wie der Volksmund zu sagen pflegt. Dazu kommt, das es auch optisch sehr schön gelungen ist, was darauf beruht, das die Erzeuger dieser Firmware ein paar Kleinigkeiten aufgehübscht haben, wie z.B. das Batteriesymbol mit Ladeanzeige in Prozent (der kleine Kreis mit der 98) oder die gesamte Farbgebung der Statusleisten und diverser anderer Bedienelemente. Die folgenden 2 Bilder zeigen den mitgelieferten Startbildschirm und das Handy im gesperrten Zustand, den sogenannten Lockscreen.
Besonders gut gefällt mir auch die Statusbar von lidroid, welche in die Anzeige der Statusmeldungen integriert wurde und mit einem einfachen Fingerwischen von oben nach unten erreichbar ist. Dort hat man Zugriff auf die wichtigsten Schalter, welche man auch noch nach seinen persönlichen Vorlieben konfigurieren und anordnen kann. Einen ersten Eindruck könnt ihr im Bild unten links erhaschen, man hat die Auswahl aus 12 Funktionen, wovon 6 nebeneinander auf den Bildschirm passen. Die Leiste ist mit einem Fingerwischen horizontal verschiebbar, um auch schell an die restlichen Symbole zu kommen. Im Bild unten rechts ist dann mein Startbildschirm zu sehen, nachdem ich ihn nach meinen Bedürfnissen angepasst hatte. Dazu benutze ich den AWDlauncher EX und für den Kalender „Business Kalender„, welchen ich mal bei einer Aktion seitens Google für 10 Cent abstauben konnte :).
Nach den ersten paar Stunden des Herumspielens und Einrichtens bin ich, wie bereite erwähnt, wirklich begeistert und bin gespannt, wie sich Lite’ning die nächsten Tage im Alltag schlagen wird. Erfahrungsgemäß dauert es immer ein paar Tage, bis man auf die Macken stößt und feststellt was nicht optimal funktioniert oder ob es zu Instabilitäten kommt. Insbesondere bin ich auf die Akkulaufzeit gespannt, den Erfahrungsberichten nach sollte sich hier eine deutliche Verbesserung einstellen. Man(n) wird sehen, man(n) wird davon an dieser Stelle berichten ;).
Auch habe ich eben noch ein Programm namens LRToolbox entdeckt, mit dem man Sicherungen des kompletten Roms samt aller gemachten Einstellungen machen kann und auch Updates und Erweiterungen direkt herunterladen kann. Das werde ich mir auf jeden Fall gleich mal genauer ansehen.
Zum Schluß noch ein paar technische Daten zum Lite’ning Rom (Quelle: XDA Developers)
- Fast and stable SGS II ICS 4.03 ROM
- Based on original Firmware
- CF-Root kernel
- Blue themed
- Battery percentage
- Overscroll glow
- Better optimised apk’s, framework for more speed and free mem.
- Customizable 14 statusbar by lidroid
- Camera silent
- Large APN list
- Fast GPS lock
- Memory tweak
- Kernel tweaks
- SD card read tweak
- Zipaligned
- Deodexed
- Root + Busybox
und wech…
-twi-
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